Dienstag, 11. August 2009

Dienstag, der 11.08.2009, zehn Kilometer hinter Songshuthi am Sayran Hu See

[Falk] Der Zeltplatz war nicht der beste. Zum Glück zog der Staub zum größten Teil an uns vorbei. Der Wind stand gut für uns. Wir starten heute bei 1100 Meter Höhe. Gestern Abend sind wir tatsächlich noch 500 Höhenmeter hoch gefahren. Jetzt geht es dann auch gleich richtig zur Sache. In einer wunderschönen Schlucht bauen die Chinesen eine Autobahn. Wir befinden uns inmitten einer Baustelle. Riesige Baumaschinen, Lkw mit Geröll und Abraum überholen und kommen uns entgegen. Die Straße kann man als solche nicht bezeichnen. Wir haben richtig Probleme, manche Rampen zu fahren. Gegen 15 Uhr auf einer Höhe von 1650 Metern erreichen wir ein kommerzielles Jurtendorf. Wir bekommen gutes Essen; Nudeln mit Gemüse. Hier sind sehr nette und interessierte Menschen, denen wir irgendwie erklären woher wir kommen und was zur Hölle wir eigentlich tun. Sie fragen uns, ob wir hier schlafen möchten. Wir verneinen, denn wir wollen noch zu einem See, der uns empfohlen wurde. Nach dem Mittagessen wurde es noch einmal steiler und die schlechte Straße noch einmal schlechter. Katja ist völlig fertig und ich kann es auch gut verstehen. Wir machen alle zwei km eine Pause und versuchen, unsere Knie zu entspannen. Wir müssen sogar bei ganz schlechter Straße ein paar Meter schieben.





Nach fünf Stunden Auffahrt erreichen wir nach 35 km auf 2200 Metern den höchsten Punkt unser bisherigen Tour.
Noch eine kleine Abfahrt zum Sayram Hu See hinunter und wir haben einen unvergesslich herrlichen Ausblick. Von weitem sehen wir schon eine Jurtenstadt, die wir auch bald erreichen.
Wir werden von einem Jurtenhansel angesprochen und gehen mit zu ihm. Die Bewohner staunen. Auch hier geht der Kommerz nicht an den einfachen Leuten vorbei. Sie vermieten ihre Jurten zum Schlafen oder zum Essen. Das ist eine echte, touristische Attraktion hier.
Es kommen Touristen aus ganz China vorbei. Wir treffen Han-Chinesen aus Peking, die für uns den Preis für das Abendessen bei der Jurtenmama von 30 Yuan auf 20 runter handeln. Es schmeckt wirklich sehr gut! Wir werden gefragt, ob wir in einer Jurte für 100 Yuan übernachten wollen. Wir lehnen ab, da wir lieber in unserem eigenen Zelt schlafen wollen. Als wir unser Zelt neben der Jurte aufgebaut haben, ist das für Chinesen auf einmal interessanter als die Jurten. Hier wird im übrigen auch eine Turk-Sprache gesprochen. Die paar Vokabeln, die wir auf Kasachisch gelernt haben, stoßen anfangs auf Verwunderung, später brechen wir damit das Eis bei der Jurtenmama. Die war nämlich nach der Preisverhandlung erst einmal ein wenig angefressen. Wir erleben nach diesem Tag noch einen herrlichen Sonnenuntergang und merken, wie langsam ein Unwetter aufzieht. Wir ziehen alle Zeltschnüren noch einmal fest und gehen müde aber gut gesättigt schlafen.


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