Freitag, 14. August 2009

Freitag, der 14.08.2009, 30 Kilometer vor Gurt

[Falk] Heute Morgen müssen wir natürlich wieder alles über die Leitplanke zurück auf die Straße schleppen. Dabei bemerke ich, dass wir schon wieder einen Platten am Hängerrad haben. Vielleicht Nummer sechs oder sieben? Hat jemand von euch mitgezählt? Egal. Ich habe keine Lust zum flicken und baue den neuen, „kasachischen“ Made-in-China-Schlauch ein. Nach 20 km auf der Autobahn verabschiedet sich dieser bereits wieder. Wir sind in einen zerfetzten LKW Reifen gefahren und haben die halbe Karkasse im Hängerrad. Komisch, vorne und hinten sehe ich nicht einen eingefahrenen Metallsplitter. Jetzt muss ich dann doch noch flicken.
Wir organisieren in einem kleinen Ort etwas Wasser und eine Handykarte. Diese funktioniert zwar nicht, aber um die Polizei zu rufen ist sie allemal noch zu gebrauchen. Man weiß ja nie... Ausserhalb von Xingijang soll sie dann auch international funktionieren. Bei dem Kauf der SIM-Karte werde ich von einem Polizisten in Zivil nach unseren Pässen gefragt. Das ist mittlerweile das fünfte Mal in fünf Tagen, dass alle unsere Daten aus den Pässen abgeschrieben werden. Wir dürfen aber weiter und fahren nach 40 km in Jinghe ein. Hier werden wir erst einmal von einer Lampen-Allee im Halbmondlook empfangen. Wir sind ja schließlich in der islamischen Uiguren Region. Nach ein wenig Rumkurverei finden wir ein kleines Restaurant, in dem wir draußen sitzen können. Dies ist uns momentan lieber als im Haus zu sitzen, da die Chinesen noch unbarmherziger sind, was das Platznehmen auf unserem Fahrrad betrifft. Es kommen natürlich sofort viele Kinder und Erwachsene auf uns zu und wollen wissen, was wir hier treiben. Einer von Ihnen kann sehr gut Englisch. Ich frage ihn nach einer Bank und einem Fahrradshop. Beides gibt es zu unserer Überraschung. Wir essen noch schnell und stellen nun zum x-ten mal in diesem Land fest, dass es jedes mal eine Messe ist, hier zu essen. Das ist nicht zu vergleichen mit dem „Fraß“ in Kasachstan. Wir haben das Gefühl, dass hier alles wesentlich hygienischer zubereitet wird. Zumindest haben wir uns noch nicht den Magen verdorben und mein Stuhl ist nicht mehr so fest, seit wir die Ukraine verlassen haben. Nach dem Essen kann ich endlich Geld holen und wir bekommen sogar einen Mantel für das Hängerrad. Ein guter Tag, an dem wir mal schnell 92 km gefahren sind. Wann? Keine Ahnung.
Felgenstatus: Ein Riss am Vorderrad ist größer geworden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

© 2007-2009 www.cross-eurasia.de Disclaimer