Es war also möglich, die letzten Tage viel an unserer Seite zu basteln. Katja hat die Route in Google Maps zusammen geklickt und ich habe endlich mal das Gästebuch aus dem Google Cache geholt und übernommen. Danke an dieser Stelle für die vielen Einträge.
Wir haben unsere Sachen auf Vordermann gebracht, die Reisetaschen innen und außen gereinigt, Klamotten waschen lassen etc.
Die Schattenseite an diesem Hotel war, dass wir hier in einem goldenen Käfig saßen. Nach dem wir die Stadt mit Waldemar per Taxi gesehen hatten, getrauten wir uns nicht mehr mit dem Fahrrad rein. Seine Geschichten über einen Italiener, der hier letztes Jahr übel abgezogen wurde, taten ihr Übriges. Wir waren also nur noch in Gruppen mit den deutschen Monteuren unterwegs und das natürlich nur abends, weil die im Gegensatz zu uns arbeiten müssen. Es war also viel zu viel Zeit zum Totschlagen vorhanden.
Von einem tollen Ereignis möchte ich jetzt dennoch etwas ausführlicher berichten. Wir haben einen neuen Ständer für das Fahrrad. Nach langer Suche, auch schon vor unserer Abfahrt, haben wir jetzt einen von reiner Handarbeit. Das Problem bei dem alten Fahrradständer war, dass man immer zu zweit Hand anlegen musste, um das Bike aufzustellen. Ich musste vorne das Bike 15-25 cm anheben. Katja musste gleichzeitig unter das Bike fassen, den Fahrradständer in die richtige Position versetzen und schauen, dass der Ständer gerade ist. Bei Asphalt ist das alles kein Problem, da hält der Ständer das Fahrrad wunderbar. Nur bei losem Untergrund sinkt er sofort ein. Ich musste dann das Bike halten und Katja musste etwas suchen, was man unter den Ständer stellen kann, damit dieser gerade steht. Diese Prozedur dauerte solange, bis wir sicher waren, dass das Fahrrad auch gut steht. Ich erzählte Waldemar von unserem Problem. Er bot mir sofort seine Hilfe an. Daraufhin gingen wir in die Stadt und suchten einen Seitenständer für Mopeds. Diese waren leider alle zu kurz und unser Fahrrad hat natürlich auch keine Vorrichtung für solch einen Ständer. Waldemar meinte dann, dass dies alles kein Problem sei und er auf Arbeit in seiner Pause an diesem Ständer arbeiten kann. Wir kauften also den viel zu kurzen Mopedständer. Ich solle ihm nur eine Skizze zeichnen und erklären, wie das Ding funktionieren muss. Zwei Tage später hatte ich den verlängerten Mopedständer und die Vorrichtung dafür in der Hand. Er hatte es geschafft, aus dem nichts einen Seitenständer zu basteln. Dieser erste Versuch war etwas wackelig und die Vorrichtung für die Feder war noch nicht richtig platziert. Er fragte bei einer Autowerkstatt nach Hilfe. Ich fuhr dann also mit dem Sohn des Besitzers in diese Werkstatt. Dort wurde dann die Halterung geringfügig umgebaut.
Jetzt ist das Ding perfekt!
Wir werden zur Sicherheit den alten Ständer für die ersten Kilometer noch mitnehmen, aber ich denke wir haben eine sehr gute Lösung gefunden. Jetzt ist es eben nur noch absteigen, mit dem Ständer füßeln und fertig.
Morgen geht es endlich wieder weiter - Richtung russische Grenze. Endlich wieder fahren, denn wir haben schon richtig große Hummeln unterm Hintern!