Samstag, 23. Mai 2009

Dienstag der 19.05.2009 10 km hinter Iskra

[Falk] Heute morgen kam Evgeniy gegen acht Uhr vorbei. Er half uns, unser Gepäck nach unten zu bringen. Dann kam Jack und wir bedankten uns noch einmal herzlich bei ihr. Als wir gerade losfahren wollten meinte sie, dass wir noch mal zehn Minuten warten sollen. Ihr Vater ist Journalist und wolle noch über uns in der Zeitung schreiben. Es war so ein kleines Déjà-vu... Er kam dann auch, ich zeigte ihm unseren Zettel und er winkte ab, die Geschichte kenne er schon. Er schenkte uns ein Buch zum 300-jährigen Bestehen der Stadt. Wir gaben das Buch Jack und sagten zu ihr, dass Sie es doch bitte nach Leipzig senden solle. Sie signalisierte uns, dass sie das tun wird. Ihr Vater machte noch ein paar Fotos und wir fuhren los. Dass natürlich wieder die Sonne scheint, brauche ich schon gar nicht mehr zu schreiben, oder? Nach etwa 40 km machten wir Pause und es hielt ein Auto mit einem älteren Ehepaar an. Wir erzählten unsere Geschichte. Er ist Schulleiter und fragte uns, ob wir nicht seine Schule besuchen möchten. Nach zwölf km links, dann seht ihr sie schon. Wir fuhren weiter und erreichten die Schule. Nach einigen Erklärungen kam dann auch der Mann von der Straße und bat uns zu ihm ins Büro. Dann kamen noch ein paar Lehrer - und noch ein paar und der Hausmeister - dann war das Zimmer voll. Doch leider hatten die beiden Englischlehrer heute frei. Die Kommunikation beschränkte sich auf das nötigste. Ich fragte dann, ob sie Internet haben. Etwas verdutzt bejahten sie und meinten, dass sich das arrangieren ließe. Als der Rechner dann da war machte ich zwei Fenster auf - Deutsch zu Ukrainisch und Ukrainisch zu Deutsch. Das beeindruckte die Damen und Herren schon etwas. Wir tauschten ein paar Höflichkeiten aus und sie stellten uns unzählige Fragen. Es wurden reichlich Torte, Käse- und Wurstschnitten, Kekse und Kaffee aufgetischt. Dann tauchte die Musiklehrerin mit einem „Zerrwanst“ auf und stimmte das erste ukrainische Volkslied an.
Musikstunde
Alle stimmten mit ein, es klang wirklich herrlich. Sie fragte uns, ob wir denn ein Lied kennen. Katja meinte „Katjuscha“. Das kannten Sie natürlich und wir alle sangen dieses Lied. Sehr funny. Ich glaube, der Unterricht war dann ausgefallen. Als wir das Büro verließen und nach draußen gingen, standen ungefähr 50 Schüler um unser Fahrrad und staunten Bauklötze. Dann ging eine wilde Fotosession los. Wir mischten fleißig mit. Nach gefühlten 200 Autogrammen durften wir endlich wieder los. Was für eine geile Zeit hier in der Ukraine.
Gruppenbild
Nachdem wir die Schule verlassen hatten, sind wir noch 25 km gefahren und haben uns zum Wildcamping entschlossen. Dann hörten wir auf einmal Stimmen im Wald. Ich machte zwei Frauen und ein Kind ausfindig. Die sammelten hier Kiefernzapfen. Ob sie uns gesehen haben, wissen wir nicht. Ansonsten denken wir, dass es hier, außer der vielen Mücken, sicher ist. Gute Nacht.  

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