Dienstag, 1. Januar 2008

One Laptop Per Child

Er ist endlich da! Wahnsinn.

Ende 2006 lass ich einen Artikel über einen Rechner der nur 100 Dollar kosten soll. Ich muss an der Stelle erwähnen, dass ich ein Mensch bin, der von Technik sehr begeistert ist. Nun ein Rechner für 100 Dollar war zu dieser Zeit (2006 Anfang 2007) noch nicht denkbar. Dieser Rechner soll stoßunempfindlich und wasserdicht sein. Staub soll ihm auch nichts anhaben. Dabei soll er wenig Strom verbrauchen.

Wenige Sekunden später habe ich mich in diesen Rechner verliebt. Ich habe ein Bild von ihm gesehen.



von der Seite


















von vorne



















von unten



















Und jetzt schreibe ich gerade die ersten Zeilen damit. Komisch ist das schon. Die Tastatur ist für Kinderhände gemacht und da das gute Stück aus Kanada kommt hat es auch keine Umlaute.


Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was man an Technik auf unsere Tour mitnehmen kann. Zuerst wollte ich einen normalen Laptop mitnehmen. Da dieser aber viel Strom benötigt und noch mehr Platz einnimmt und dazu auch noch hoch stoßempfindlich ist, habe ich diese Idee schnell wieder verworfen.

Ein Jahr ganz ohne elektronische Dokumentationsmöglichkeit? Die nächste erdachte Lösung war ein wasserdichter PDA, ein sogenannter „rugged PDA“. Der Nachteil: Ein sehr kleines Display, Sau teuer, keine gescheite Tastatur, Bilder von einem Kamerachip auf einer Festplatte archivieren, Fotos bearbeiten und an unserer Webseite weiterschreiben? Alles nur sehr schwer vorstellbar.


Dann dieser Artikel Ende 2006.

Der XO ist der ideale Begleiter für unser Vorhaben. Ich kam gar nicht aus dem staunen herraus. Ein Rechner für Kinder in der dritten Welt, der auf Linux basiert. Er ist klein, leicht, lautlos, er hat W-LAN welches bis zu zwei Kilometern reicht. Und das wichtigste ist, er hat keine Festplatte, sondern einen Flashspeicher den Stöße völlig kalt lassen.


Neugierig wie ich bin, las ich alles was es zu diesem Thema gab. Ich habe mir 3 Google alerts eingerichtet und viel bei Wikipedia und auf der wiki.laptop.org Seite gelesen. Technik, Aufbau, Software und so weiter.


Die Frage die sich dann aufdrängte. Wie bekommt man so ein Teil?

Diese sollte ich so schnell auch nicht beantwortet bekommen. Die Philosophie hinter dem Projekt ist es, Kindern in der dritten Welt ein modernes Kommunikations-und Lernmedium zur Verfügung zu stellen. Die Rechnung ist ganz einfach. 100 Dollar benötigt eine Regierung in einem dritte Weltland, um einem Kind für 5 Jahre die Schule zu finanzieren. Dabei hat das Kind aber nur beschränkte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und vor allem keinen Zugang zum Internet und den modernen Kommunikationsmöglichkeiten. Das wiederum bedeutet, dass Kinder in der dritten Welt von vornherein einen Nachteil gegenüber Kindern in der 1. und 2. Welt haben.


An diesem Nonprofit-Projekt soll sich keiner bereichern. Quanta Computer als Hersteller verdient pro Rechner gerade mal 3 Dollar, dass ist ein Witz. Herstellung in China, Softwareentwicklung von Red Hat und der freien Programmierer auf der ganzen Welt. Nicolas Negroponte als Treiber und Master Key Account Manager. So wie ich das mitbekommen habe, waren alle begeistert von dieser Idee und die beteiligten Leute waren überzeugt, dass dieser Rechner ein Erfolg wird. Eine kommerzielle Vermarktung dieses Computers in der ersten Welt war eine ganze Zeit undenkbar. Im Laufe dieses Projektes hat es leider viel Kritik gegeben. Die Großen der IT-Branche haben dem Projekt viele Steine in den Weg gelegt und allen voran Intel und Microsoft. Erschwerend kam hinzu, dass dieser Rechner nicht 100 sondern 188 Dollar kosten muss um alle Kosten zu decken. Regierungen die schon fest zugesagt hatten sprangen ab, dass Projekt stand meiner Meinung nach kurz vor dem scheitern. Um es doch noch ein Erfolg werden zu lassen, entschied man sich, den Rechner in den „freien“ Handel zu geben. Für einen Monat war es nun möglich in Nordamerika (USA, Kanada) einen Rechner zu kaufen. Dafür musste man zwei bezahlen um einen zu bekommen und sehr lange warten.


Glücklicherweise haben wir einen guten Freund in Kanada der uns in dieser Bestellorgie unterstützt hat. Gekauft und bezahlt haben wir den Rechner Anfang November 2007 angekommen in Deutschland ist er am 12. Februar 2008 in München. Die Kosten setzten sich wie folgt zusammen. 376 Dollar für den Rechner (g1g1, give one get one) 80 Dollar Porto und 67 € Zoll.


Ganz schön teuer für einen 100 Dollar Laptop :) Aber ich möchte mich nicht beschweren ein Asus EEE kostet 300 € und kann nicht annähernd soviel wie der kleine XO. Für uns und unsere geplante Tour gibt es keine bessere Alternative. Ich habe in der letzten Zeit viel an der Software gebastelt. Die Sugar-Oberfläche ist für einen Erwachsenen der ersten Welt definitiv nicht instinktiv zu bedienen. So nach und nach habe ich aber viele Sachen zum laufen bekommen. XMMS, Skype, OOW, Gimp und viele andere wichtige Dinge.


Manufacturer

Quanta Computer

Type

Subnotebook

Connectivity

802.11b/g /s wireless LAN

3 USB 2.0 ports

MMC/SD card slot

Media

1 GB flash memory

Operating system

Fedora-based (Linux)

Input

Keyboard

Touchpad

Microphone

Camera

built-in video camera (640×480; 30 FPS)

Power

NiMH or LiFePO4 battery removable pack

CPU

AMD Geode LX700@0.8 W + 5536

Memory

256 MB DRAM

Display

dual-mode 19.1 cm/7.5" diagonal TFT LCD 1200×900

Dimensions

242 mm × 228 mm × 32 mm

Weight

LiFeP battery: 1.45 kg [3.2 pounds]; NiMH battery: 1.58 kg [3.5]

Dieser Rechner ist nicht der schnellste aber er kann so einiges.

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