Donnerstag, 14. Mai 2009

Donnerstag der 14.05.2009 Dniprodzerschyns'k (Pausentag)

[Falk] Gestern Abend sind wir gegen 19:00 Uhr zum Abendessen in das Zentrum der Stadt gegangen. Nach einer halben Stunde kamen wir in der Innenstadt an. Ein Restaurant war schnell gefunden und auch das Internetcafé war in der Nähe. Nach dem Essen sind wir dann in das Internetcafé gegangen. Dort haben wir etwas die Zeit aus den Augen verloren. Eigentlich wollten wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Hotel sein. Doch es war schon dunkel, als wir das Internetcafé verließen. Wir haben uns beeilt, um so schnell wie möglich wieder in das „sichere“ Hotel zu kommen. Nachdem wir da gesund eingetroffen waren, stellten wir uns die Frage, was wahrscheinlicher ist: Überfallen zu werden, oder sich alle Knochen zu brechen. Wir sind einstimmig zu dem Entschluss gekommen, dass es viel wahrscheinlicher ist, sich alle Knochen zu brechen! Hier gibt es nur sehr wenig Straßenbeleuchtung und dazu kommt, dass überall die Gullideckel fehlen. Warum, wissen wir auch nicht. Ich denke aber, dass die zu Geld gemacht wurden. Dazu kommt, dass es hier zwar Fußwege gibt, die aber nicht wie in Deutschland gepflegt und Oma/Behindertengerecht sind. Viel mehr ist es so, dass es riesige Löcher, gepaart mit Wurzelwerk, das die Asphaltdecke angehoben hat, plus Bordsteine, die einen halben Meter hoch sind, gibt. Das alles gut schütteln, dann weiß man, wie wir gestern im Dunkeln ins Hotel gestiefelt sind. Überfälle sind daher auch kaum möglich. Ich denke, man kann uns im Dunkeln nicht von Einheimischen unterscheiden. Viel Geld haben wir eh nie dabei. Wenn so etwas passieren sollte, werden wir auch nicht die Helden spielen. 
Heute machen wir das, was wir immer machen, wenn wir Pause haben. Klamotten waschen, ausspannen, Internetzeitung lesen, Radio hören (DW-RADIO), Akkus laden und so weiter.

Das Bild ist ein Blick aus unserem Hotelfenster.

 

Morgen werden wir weiter Richtung russische Grenze fahren. 

Nachtrag 16:49 Uhr

Erfolg! Über unsere Sicherheitslage habe ich schon oft geschrieben. Permanent diese Angst, dass uns das Bike, während wir schlafen, geklaut wird. Wie auch immer möchte ich Nachts bitte durchschlafen können. Das Fahrrad immer am Bein festbinden, ist keine schöne Lösung. Zumal so ein abgeschnürtes Bein echt doof aussieht. Ich überlege seit Wochen, wie wir unser Tandem besser schützen können. Vor zwei, drei Wochen dann die Lösung. Wir spielten mit ein paar Einheimischen Tischtennis. Einer von denen hatte eine Alarmanlage an seinem Moped (wie geil). Das Ding ging los, sobald man das Moped anfasste. Jede Karre, und ich betone „jede“, hat hier eine Alarmanlage. Es hört zwar keiner mehr hin, wenn die Dinger los gehen, aber darum geht es uns auch nicht. Es geht darum, dass wir Nachts wach werden, wenn jemand an unseren Sachen fummelt. Wir suchten jetzt immer, wenn wir in einer Stadt waren, nach einer Mopedalarmanlage. Wer sich jetzt fragt, woher wir den Strom nehmen. Also: Der XO(Laptop)-Akkupack liegt bis jetzt nur unbenutzt im Hänger. Den können wir über unseren Lader während der Fahrt laden. Da der Laptop 12 V benötigt, müsste es eigentlich mit einer für Mopeds gebauten Alarmanlage funktionieren. Soweit der Plan. 
Doch leider haben wir hier ja immer noch ein echtes Sprachproblem. Wir überleben zwar, da die wichtigsten Dinge in unserem Ukrainisch-Kauderwelsch stehen, aber versucht mal einen Mopedladen zu finden, der Alarmanlagen führt. Worst case! In Elektroläden haben sie nur Autoalarmanlagen mit 1000 Funktionen und leider sehr teuer. Die Beschreibungen dieser Geräte sind dann auch nur in Russisch. Heute hatten wir schon drei Versuche hinter uns. Immer mit einem müden lächeln „njet“. Dann ein letzter Versuch. Wir waren schon auf dem Heim- bzw. Hotelweg. Es war nur ein kleiner Mopedladen. Ich mache mit meinem besten „Dobryj den!“ auf mich aufmerksam. Dann zeige ich mit Zeige- und Mittelfinger auf meine Augen (bedeutetet „Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“, versteht fast jeder.), tippe auf das Moped und ahme den Ton einer Alarmanlage nach. Daraufhin schaute mich der Verkäufer ungläubig an. Danach versuche ich es in Englisch. Wie fast immer ohne Erfolg. Er holte seinen Kollegen, der auch kein Englisch spricht. Ich ziehe die Show noch einmal ab. Dann „Tak!“ (ja das haben wir). Er holt das Gerät aus dem Laden und zeigt es mir. Da hatte ich sie in der Hand, eine Alarmanlage für Mopeds mit 12 Volt. Zwei Funktionen, nämlich an und aus. Für 23 EUR gekauft, nicht verhandelt, glücklich!
Jetzt sage ich zu Katja: Mhh, wer weiß wie lange das Ding schon im Regal lag. Die Verpackung war etwas vergilbt und staubig. Ob die Batterien in der Fernbedienung noch funktionieren? Ob wir die Gebrauchsanleitung lesen können? 
Im Hotel angekommen, habe ich gleich das Ding ausgepackt. Freude breitete sich in mir aus, die Gebrauchsanleitung ist in Englisch und zwar nur in Englisch (das kann hier keiner einbauen :) ). Sofort das Akkupack angeschlossen und getestet. Es funktioniert. Morgen werden wir versuchen, einen schönen Platz am Moped, ähhh Tandem zu finden. Auf ruhige Nächte. Falk mit seinem besten „Do pobatschennja“...

1 Kommentar:

  1. Hallo Leute,

    uns geht es gut. Wir wuerden auch gerne die Seite auf einen aktuellen Stand bringen, doch leider habe ich Angst unser Websitekennwort hier einzugeben. Das Internetcafe ist nicht vertrauenserweckend. Ich denke die loggen alles mit was wir machen auch Kennwoerter o.ae.. Ich denke in 3 Tagen koennen wir wieder frei in
    Donetsk ins Internet.

    Liebe Gruesse Falk und Katja

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