Wir wollen es endlich einmal schaffen, unsere Travellerschecks los zu bekommen. Diese Dinger sind für Reisende, wie wir es sind, einfach zu umständlich. Ich denke, dass die Zeit vorbei ist, in der man auf diese Art der Geldmitnahme angewiesen war. Man hat überall in den zentral- und mittelasiatischen Gebieten Geldautomaten, an denen Maestro, VISA- und Mastercard funktionieren. Nur für den absoluten Notfall würde ich vielleicht 200 EUR in Travellerschecks mitnehmen. Das Problem ist, wenn man sie mal benötigt, akzeptiert sie keiner. Weder in den Hotels, noch bei den Banken in den kleineren Städten. Das erste mal wollten wir welche in Russland einlösen. Mag sein, dass es in großen Hotels mit gutem Service funktioniert. Aber bis auf Volgograd und Astrachan, wo es an Geldautomaten nur so wimmelte, hatten wir keine Möglichkeit gefunden sie einzulösen. In Kasachstan haben wir dann nach einem halben Tag eine Bank gefunden, die uns 200 Dollar Travellerschecks in Tenge getauscht hat. Seitdem schlummern noch ein paar EUR bei uns sinnlos in der Geldbörse. Gestern waren wir also auf dem Weg zur „Bank of China“. Die, so haben wir erfahren, Travellerschecks akzeptieren. Auf dem Weg dahin entdecken wir einen mongolischen Brotladen. Dieser hat richtige Semmeln (Brötchen, Schrippen). Wir kaufen erst einmal vier und versuchen sie gleich vor Ort. Nicht süß! Endlich, die Chancen auf ein richtiges Frühstück steigen. Nur noch Käse und Wurst finden, dann können wir morgen das erste Mal seit zwei Monaten wieder richtig frühstücken. Wir gehen weiter und entdecken einen kleinen Laden mit einem Import-Schriftzug. Ist heute Weihnachten?
Wir gehen rein und finden Käse, Wurst, Schokolade in verschiedenen Formen und Butter. Wir hauen den Korb voll. Dann geht es zum Bezahlen, ach ja, bei der Bank waren wir ja noch nicht. 121 Yuan (12,10 EUR). Unser letztes Geld reicht aber leider nicht. Peinlich! Ich signalisiere den netten Damen, dass wir gleich zurück kommen und nur schnell zur Bank müssen.
Diese ist nach weiteren zehn Minuten Fussmarsch gefunden. Ich zaubere also unsere Travellerschecks raus. Mei you (nein), tomorrow in the morning from 8:30 to 10 o'Clock. Travellerschecks, ich hasse euch. Also zum Geldautomaten und Geld ziehen. Das funktioniert wie immer super.
Zurück im Import-Laden. Da entdecke ich doch glatt Einsiedler- und Braustolz-Bier. Das bekommt man ja nicht mal in München. Ich bin völlig aus dem Häuschen und mache gleich ein Bild mit einem Chinesen drauf. Das glaubt uns ja sonst keiner. Ich suche den Herstellungsort. Nicht, dass ich nicht wüsste, dass dieses Bier aus Chemnitz kommt, nur um den Chinesen zu zeigen, wo ich groß geworden bin. Die verstehen kein Wort und sind ziemlich verdutzt, was der ganze Aufstand hier soll. Egal. Wir haben morgen ein richtiges Frühstück. Und wie wir uns darauf freuen...
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