Mittwoch, 26. August 2009

Mittwoch, der 26.08.2009, fünf Kilometer hinter Ciawopu

[Falk] Heute Morgen wachen wir mit der Gewissheit auf, dass wir nach sieben Tagen des Hoffens und Bangens endlich weiter fahren können. Das Bike steht vor unserer Zimmertür und schaut aus wie neu. Es ist ein wenig wie Weihnachten. Ich muss gleich noch einmal raus und es anschauen, um zu sehen, dass es wirklich fertig ist. Kaum zu glauben, dass die drei Jungs und ich im Radladen in nur zwei Tagen wirklich alles richten konnten.
Wir entscheiden, dass wir erst gegen Mittag losfahren. Wir gehen frühstücken und packen unserer Sachen in unsere Taschen. Auch diese haben eine Kur hinter sich und sehen wieder richtig gut aus. Als nächstes ist das Bike dran. Das muss wieder aus dem sechsten Stock in den ersten getragen werden - was für eine Plackerei. Ich gehe und hole einen Gepäckwagen von unten. Wir hauen alles drauf und fahren das zweite mal mit dem Fahrstuhl.
Wir sind nach 30 Minuten startbereit und in dem Moment kommt Konrad vorbei. Er bedankt sich noch einmal ganz herzlich für die Reifen und die Karte. Er hat ein sehr gutes Englisch-Chinesisch und vor allem Chinesisch-Englisch Wörterbuch für uns als Geschenk dabei. Wir quatschen noch ein bissel und verabschieden uns. Dann gehen wir, wie am Vortag versprochen, mit Nunu Mittagessen. Von ihr fällt der Abschied besonders schwer. Hat sie uns doch so sehr beim Übersetzen geholfen. Außerdem ist sie uns nach den Tagen hier ans Herz gewachsen.
Wir fahren noch ein mal beim Giant-Laden vorbei und bitten die Jungs, unsere übrigen Sachen und die bestellte 20 Zoll Felge nach Hami zu einem weiteren Giant-Shop zu senden. Die Jungs staunen nicht schlecht, als sie uns schon wieder sehen. Diesmal aber wegen unseres Gepäcks. Ich kann richtig den Stolz bei ihnen sehen, als sie den Leuten auf der Straße erklären woher wir kommen und was wir machen. Nicht zu vergessen, was sie für uns an dem Fahrrad gerichtet haben. Nach einer weiteren halben Stunde begleiten uns zwei von den Fahrradverrückten noch bis zur Autobahn. Wieder ein Abschied und wieder ein schwerer.
Jetzt ist er Moment endlich da - wir sind nach sieben Tagen wieder Richtung Peking unterwegs. Glücklich und voller Euphorie können wir in die nächste schwere Etappe starten. Drei Tage bis zur Wüste Gobi, die eine weitere Prüfung für uns wird.
Die ersten Meter gehen echt gut. Wir fahren 30 km nur bergauf und werden wieder einmal unsanft von Polizisten von der Autobahn entfernt. Zum Glück müssen wir keine Strafe zahlen. Dann fahren wir also auf der alten Seidenstraße weiter. Leider ist diese in einem sehr schlechten Zustand. Unsere neuen Felgen werden richtig rangenommen. Nach 60 km wollen wir eigentlich Schluss machen. Da kommt plötzlich ein Ort, der nicht auf unserer Karte ist. Nach diesem ist der Wald zu Ende und wir finden keine weitere Möglichkeit, sichtgeschützt zu schlafen. Wir fahren also weiter und nach 75 km entdecken wir endlich eine kleine Ansammlung von Büschen. So weit wollten wir eigentlich heute gar nicht fahren.

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