Montag, 31. August 2009

Montag, der 31.08.2009, Gobi Tag 2

[Falk] Der Wind ist heute Morgen nicht viel besser, aber die Böen sind nicht mehr so stark. Wenn wir noch einen Tag „Pause“ machen müssen, haben wir irgendwann ein Problem mit unserem Wasservorrat. Es sind immerhin noch 140 km bis wieder irgendwas kommt. Damit wir uns alle Möglichkeiten offen halten, entscheiden wir uns zum Weiterfahren. Wir haben gestern Abend unseren Vorarbeiter wieder getroffen. Dieser erzählte uns, dass in 20 bis 25 km ein Stützpunkt kommt, an dem wir Essen und Trinken können. Zu diesem wollen wir uns auf jeden Fall durchschlagen. Ungefähr 20 km nach diesem Stützpunkt wird es dann auch mal wieder bergab gehen. Wir fahren los und der Wind ist immer noch ziemlich bescheiden. Nach zehn km kommt unser Vorarbeiter wieder vorbei und meint, dass er vor fährt und uns was zum Essen organisiert. Dieser Typ ist echt der Hammer. Wir schlagen uns wacker. Ich muss zwar Katja etwas bei Laune halten, aber mit sechs bis sieben km/h bergauf kommt man auch voran. Nach drei Stunden haben wir endlich die 20 km geschafft. Haben die Kilometerangaben von allen Leuten seit der Ukraine nicht mehr gestimmt, so war die vom Vorarbeiter auf den Meter genau. Wir erreichen das kleine Bauarbeiterdorf und werden erst einmal von den Leuten begutachtet. Ich merke, dass unser Vorarbeiter nicht da gewesen ist. Ich suche die Küche und mache eine Essbewegung zu den Arbeitern. Ich werde zur Küche gebracht. Ich bekomme zwei Buchteln gereicht. Ok, das ist zwar nicht viel, aber schon mal ein Anfang. Jetzt kommt auch unser Vorarbeiter vorbei und wir werden richtig gut mit Essen vorsorgt. Als wir wieder zum Rad gehen, liegt auf Katjas Sitz noch Flaschenwasser. Wir sind richtig glücklich. Der Tag gestern war zum vergessen, aber heute wieder diese Gastfreundschaft zu erleben ist echt der Hammer. Wir entscheiden, noch ein wenig weiter zu fahren. Vielleicht schaffen wir ja heute gegen den Wind zumindest 40 km. Das würde uns schon sehr weiter helfen. Die Bauarbeiter stehen Spalier und wir starten mit einem freundlichen XieXie (danke).
Der Wind ist nach unserer Pause etwas besser und die Steigung ist nicht mehr ganz so steil. Wir kommen mit neun bis zehn km/h voran. Nach weiteren zwei Stunden erreichen wir endlich unsere Abfahrt.
Nach insgesamt 65 km machen wir Schluss. Das wir heute soweit kommen, haben wir nicht für möglich gehalten. Morgen müssen wir noch einen Berg hoch, dann geht es bis Hami gerade mit einem leichten Gefälle. Und das Beste dabei ist, dass wir auf einer Autobahn fahren, die noch nicht freigegeben ist und so gut wie nicht befahren wird. Die Bauarbeiter winken immer freundlich und sind begeistert. So eine schöne Zeit auch wenn es mal wieder richtig hart ist.

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